Die Spielwarenindustrie ist für Deutschland ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Länder der EU importieren mittlerweile den Löwenanteil (ca.90%) der traditionellen Spielwaren aus China. Der Spielwarenmarkt in Deutschland ist in den letzten Jahren stabil und setzte im Jahr 2012 rund 2,7 Milliarden Euro um. Ein großer Anteil des Umsatzes wird mit Spielzeug für Babys und Kleinkinder erwirtschaftet. Die Sicherheit von Babyspielzeug wirkt sich auf eine besonders empfindliche Verbrauchergruppe aus und liegt deshalb der Politik, den Gesetzgebern und Familien besonders am Herzen. Beim Thema sicheres Babyspielzeug geht es nicht nur um den Schutz vor chemischen Risiken, sondern auch um den Schutz vor technischen und physikalischen Risiken, wie zum Beispiel die Verschluckbarkeit, Entflammbarkeit oder Lautstärke.

Die neue EU-Spielzeugrichtlinie RL 2009/48/EG

Holz- und Kunststoffspielsachen für Babys und Kleinkinder sind häufig gefährlich und schadstoffbelastet, wie von Stiftung Warentest festgestellt. In vielen Spielzeugen wurden Stoffe gefunden, die krebserzeugend oder erbgutverändernd wirken, Allergien auslösen, oder auch die Fortpflanzungsfähigkeit negativ beeinflussen. In Lacken von Holzspielzeugen für Babys wurden Formaldehyd, Pestizide, Schwermetalle und Organozinn-Verbindungen gefunden. Die Befunde von Aufsichtsbehörden gaben Anlass, eine neue EU-Spielzeugrichtlinie (RL 2009/48/EG) zu verabschieden, die seit Juli 2013 einige Anforderungen an Produktion und Kennzeichnung verschärft. Weitere Regelungen für Spielzeug sind in der Bedarfsgegenständeverordnung, im Chemikalienrecht und in der europäischen Norm DIN EN 71 zu finden, die hohe Anforderungen an die technisch-konstruktive Sicherheit von Babyspielzeug stellt.

GS- und CE-Zeichen zur Produktsicherheit

Die Gesundheit von Kindern muss über den Interessen an der Vermarktung von Babyspielzeug stehen. Alle Babyspielzeuge auf dem deutschen Markt müssen daher das CE-Zeichen tragen. Mit dem CE-Zeichen gibt der Hersteller die Zusage, dass das Babyspielzeug der der EU-Spielzeugrichtlinie entspricht. Ein wichtiger Schritt um sicheres Babyspielzeug anzubieten, ist die zusätzliche GS-Kennzeichnung der Produkte. Das GS-Zeichen ist das einzig gesetzlich geregelte Prüfzeichen in Europa für Produktsicherheit. Das GS-Zeichen ist auch im deutschen Produktsicherheitsgesetz verankert. Babyspielsachen mit dem GS-Zeichen schneiden in Test deutlich besser ab als Produkte ohne diese Kennzeichnung. GS (Geprüfte Sicherheit) wird einem Produkt bescheinigt, das den Anforderungen des Produktsicherheitsgesetzes entspricht.

Von Moni