In keinem Alter lernen Kinder so schnell wie vor dem Schuleintritt. Damit sind nicht Fähigkeiten wie Lesen, Rechnen und Schreiben gemeint. Immerhin benötigt es große koordinative Entwicklungsschritte, bis sich der Nachwuchs umdrehen, aufrichten und schließlich die ersten Schritte auf den eigenen Beinen machen kann. Doch nicht nur die Motorik entwickelt sich in den ersten Jahren rasant, auch das Sprechen will gelernt sein. „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ heißt ein altes Sprichwort. Doch ganz stimmt es nicht, denn schließlich ist es möglich sich bis in das hohe Alter neue Fertigkeiten anzueignen. Doch die Einstellung zum Lernen wird Kindern schon in die Wiege gelegt.
Wie Kinder lernen
Nicht jedes Kind muss einmal Nobelpreisträger sein: Manche Eltern bauen den Nachwuchs zu großem Druck auf und das beginnt zum Teil schon im Kindergartenalter. Genau in dieser heiklen Phase kann man dem Nachwuchs jedoch die Lust auf das Lernen richtiggehend vermiesen, wenn der Druck zu groß wird und Fähigkeiten gefordert werden, die ein Kind schon alleine aufgrund seines Alters nicht ausführen kann. Wichtig ist es daher für Eltern sich damit auseinanderzusetzen wie der Nachwuchs eigentlich lernt.
Lernen funktioniert niemals linear, vielmehr ist es ein komplexer Prozess, der über das ganze Leben geht. Ältere Menschen vergleichen ihr bereits erworbenes Wissen mit bereits gespeichertem. Ein wenig kann man sich diesen Vorgang wie das Update einer Software auf dem PC oder Laptop vorstellen. Wie gut ein Kind lernt, hängt gleich von mehreren Faktoren ab:
- Den Erbanlagen: Die Art und das Tempo zu lernen liegt zum Teil auch in den Genen: Das ist mit ein Grund warum manche länger brauchen um sich neue Fertigkeiten anzueignen als andere
- Die Umwelt: Besonders leicht lernen Kleinkinder mit älteren Geschwistern. Sie schauen sich vieles vom Bruder oder der Schwester ab
- Auch der Erziehungsstil spielt eine eigene Rolle: Wird dem Baby zum Beispiel von Beginn weg vorgelesen, wird es früher oder später eine gewisse Neugierde entwickeln und die Buchstaben selbst einmal erkennen und später ganze Texte lesen können
- Die kognitiven Fähigkeiten eines Kindes spielen beim Lernen eine wichtige Rolle. Darunter versteht man sein Vermögen, selbständig zu denken und sich an das zu erinnern, was es bereits gelernt hat
- Beim kindlichen Lernen sind alle Sinne gefragt: Der Nachwuchs lernt beim Spüren, Hören, Sprechen, Sehen
Ab wann kann man Lernspiele einsetzen?
Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, grundsätzlich ist es auch eine Frage der Definition. Denn im Prinzip ist schon das Mobile, das man gleich nach der Geburt über dem Bettchen des Nachwuchses befestigt, ein Lernspiel. Dabei lernt das Baby, In diesem Alter kann sich das Kind noch kaum selbst bewegen, durch das Mobile werden dennoch verschiedene Sinne geschärft. Bei Spielzeug für Babys geht es vorwiegend darum, die Aufmerksamkeit und Neugier des neuen Erdenbürgers zu wecken.
Ab einem Jahr sind zum Beispiel Motorikschleifen interessant: Dabei sind Perlen in verschiedenen Farben auf einem Draht befestigt. Für das Kind geht es darum, die kleinen Teile zu verschieben. Manchmal werden die Schleifen auch in ein Spielzeug mit mehreren Funktionen integriert. Unter anderem kann ein Kind ab einem Jahr schon verschiedene Formen erkennen und in dazu passende Löcher in eine Kiste stecken. Kleinkinder freuen sich auch über für diese Altersgruppe geeigneten Puzzles, die nur mit wenigen Teilen auskommen. Dabei lernen sie genau hinzusehen und schulen spielerisch die Grobmotorik. Ist erst einmal die Leidenschaft für Puzzle entbrannt, begleitet das traditionelle Spiel den Nachwuchs durch das ganze Leben.
Lernspiele für Drei- bis Sechsjährige
Oft staunen Eltern, wenn sie den Nachwuchs vom Kindergarten abholen, was die Kleinen eigentlich schon wissen. Verantwortlich dafür sind Lernspiele für den Kindergarten. Ab drei Jahren gibt es unzählige Spiele, die verschiedene Fertigkeiten schulen. Dabei geht es zum Beispiel darum, die Farben richtig zu erkennen. Auch die Zahlen von eins bis zehn lernen die Kleinen in diesem Alter bereits kennen. Im Prinzip geht es bei Lernspielzeug in dieser Altersgruppe darum, den Nachwuchs perfekt auf den Schulalltag vorzubereiten. Allerdings macht man sich selbst und dem Nachwuchs keine Freude, wenn man dabei zu ambitioniert vorgeht. Gespielt wird, solange es den Kleinen Spaß macht und niemals auf Zwang.
Nicht nur Zahlen, Farben und Buchstaben sind im Kindergartenalter interessant, es geht auch um die Vermittlung von Allgemeinwissen. Dabei helfen Lernspeile perfekt, weil die Inhalte genau auf die Altersgruppe ausgerichtet sind. So kann der Nachwuchs zum Beispiel die Wildtiere kennenlernen, Blumen bestimmen oder die Jahreszeiten zuordnen. Spiele müssen nicht immer kompliziert und neu sein: Auch die Klassiker machen dem Nachwuchs viel Spaß: Bei Memory geht es zum Beispiel um die Merkfähigkeit, auch Schwarzer Peter macht schon den Kleinen vor dem Schuleintritt Spaß. Wer wohl als letzter die Karte mit der lustigen Figur in Händen hält und somit als Verlierer dasteht?
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)